REGION
Regionen verbinden die Lebenswelten in denen die Menschen arbeiten,
sich weiter bilden, ihre Freizeit verbringen, sich ehrenamtlich engagieren,
… und alt werden wollen. Es sind für die Menschen verbundene Orte.
Zu ihrer Entwicklung haben Regionen ökonomisches Kapital (Betriebe, Arbeitsplätze), kulturelles Kapital (Wissen, Rekreation, kulturelle Lebendigkeit, Bildung) und soziales Kapital (Beziehungsgestaltungen nach innen und außen, Selbstgesteuerte regionale Entwicklung) zur Verfügung.
IDENTITÄT
Ohne Identität ist der Mensch nicht lebensfähig.
Unserer Erfahrung nach entsteht Identität durch drei Prozesse, die sich ständig ereignen:

Vertrautheit:
Vertrautheit entsteht durch Wiederholung, Routinen und Gewöhnung. Sie wirkt als eine “Erweiterung” des Körpers. Wenn man ständig durch die selbe Landschaft fährt, mit der selben Maschine arbeitet, in der selben Wohnung wohnt und dergleichen mehr, dann gehören diese Dinge zu einem selbst dazu. Man erweitert sein eigenes ICH mit diesen umgebenden vertrauten Dingen oder Menschen.
Menschen brauchen Vertrautheit.

Zugehörigkeit:
Zugehörig sein, bedeutet zu einer Gruppe, zu einer Gemeinschft, einer Organisation, einer Familie zugehörig sein. Die Zugehörigkeit braucht Vergewisserungen. Durch einen Pass, durch einen Vertrag (Arbeitsvertrag) durch ein Aufnahmeritual (z.B. die Taufe bei den Christen), einen Mitgliedsbeitrag (bei einem Verein oder einer Partei). Aber die Zugehörigkeit braucht auch eine ständige kommunikative Vergewisserung, um checken zu können, ob die Zugehörigkeit noch angemessen erscheint.
Die meisten Menschen haben drei große Felder der Zugehörigkeit, das ökonomische Feld, wo sie arbeiten bzw. auch das Professionsfeld, wo sie Expertise haben (z. B. das Feld der Quantenphysiker, das Feld der PädagogInnen udgl.), ein weiteres Feld ist das generelle soziale Feld, das sind die Freunde und Bekannten, mit denen man die Freizeit verbringt und das kulturelle Feld welches geprägt ist von den kulturellen Vorlieben (Oper, Konzerte, Sport, usw.). Jedes dieser Felder kennt auch spezifische Bindungsbemühungen (z.B. Abonnements), um eine dauerhaftere Bindung zu erzeugen.
Menschen brauchen Zugehörigkeit

Abgrenzung:
Die Abgrenzung ist eine wichtige Fähigkeit. Zu wissen was Meines ist und was nicht Meines ist stiftet Identität. Dazu gehört auch die Fähigkeit zu wissen in welchen Kontext oder welcher Situation welches Verhalten angebracht ist.
Menschen brauchen Grenzen

Identität im Wandel:
Zu den drei Identitätsprozessen schreiben sich die Menschen jeweils selbst (mehr oder weniger bewusst) eine Identität zu. Das eine Mal ist die Kraft der Grenzziehung bedeutsamer, das andere Mal die Kraft der Vertrautheit und wieder ein anderes Mal die Kraft der Zugehörigkeit. Aber alles Zusammen ergeben jeweils einen Identitätsstatus. Aber sie brauchen auch die Zuschreibung von anderen – die Fremdzuschreibung, damit sie in einer Gruppe ihren Platz finden können, den dieser Platz muss ja von den anderen akzeptiert sein.
Menschen brauchen diese Identität-Vergewisserung
REGIONALE
IDENTITÄT
Regionen bilden ebenso wie Menschen eine Identität aus.
Die regionalen Merkmale sind uns vertraut und über die Bindungsmerkmale fühlen wir uns zugehörig
Die Selbstzuschreibung grenzt ab was uns wichtig ist und über die Fremdzuschreibung wissen wir, ob wir auch so gesehen werden, was uns wichtig ist
Je mehr zu diesem „UNS“ gehört und je mehr wir darüber reden (direkt und über die Medien), je stärker ist die Vergewisserung über unsere Identitäten. Wir können die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdzuschreibung über die Sichtbarkeit steuern.
SICHTBARE
REGIONALE
IDENTITÄT
Die Sichtbarkeit der RI ist die Erweiterung zur Sichtbaren regionalen Identität. Alle Elemente der regionalen Identität, welche in irgendeiner Form (bewusst oder unbewusst) eine Gestalt annehmen und damit für einen Empfänger visuell erfahrbar werden, bilden die sichtbare regionale Identität (Farben, Formen, Materialien, Landschaften, Produkte, Handwerk, Kunst, Architektur, Symbole, Wahrzeichen, Muster, Moden, Flora & Fauna).
Sie vollzieht eine permanente Entwicklung durch Einflussfaktoren wir die natürliche Vegetation, Politik, Geschichte, technologische Entwicklungen oder bestehende Ressourcen. Jedoch hauptsächlich durch die Gesellschaft, durch eingesessene, verwurzelte Einheimische oder neue Einwohner mit neuen Kulturen, Sitten und Traditionen, demografische Verhältnisse, Nachwuchs, Jugend, etc.